Internationales A-Junioren Hallenfußballturnier in der Stegwiesenhalle von 1992 - 1997

Zu Beginn der 1990iger Jahre erlebte der Hallenfußball seine Boom Phase. Bei den Profis wurde eine DFB Masters-Turnierserie ausgetragen und auch bei den Stars von Morgen stand der Hallenfußball hoch im Kurs. Neben dem renommiertesten A-Junioren Turnier, dem bis heute ausgetragenen Mercedes-Benz-Cup in Sindelfingen, wurden jeweils im Januar/Februar bundesweit Turniere mit attraktiver Besetzung ausgetragen.

So auch in Remshalden, wo dank der Verbindungen des damaligen SVR A-Jugend Trainers und BDFL Fußballlehrer Lizenz Inhaber Dieter Schlutt im Jahr 1992 das erste Internationale A-Junioren Turnier organisiert wurde. Das zunächst federführend von Schlutt, später von Sylvia Jaksch und Georg Sixt auf die Beine gestellte zweitägige Turnier bedeutete einen erheblichen organisatorischen und auch finanziellen Aufwand für die ganze Fußballabteilung. Dieser wurde dank der Unterstützung von Sponsoren wie Pillkann Bedachungen und mit sehr viel Herzblut der zahlreichen ehrenamtlichen Helfer gestemmt.

Neben nationalen Spitzenteams wie dem Deutschen Jugendrekordmeister VfB Stuttgart, Carl Zeiss Jena, Eintracht Frankfurt, dem SC Freiburg, dem FC Augsburg gaben auch internationale Topteams aus dem benachbarten Ausland wie der Grasshopper Club Zürich, Wacker Innsbruck oder KKS Polonia Warschau ihr Stelldichein in Remshalden (weitere Teilnehmer siehe Teilnehmerliste). Was das sportliche Niveau betrifft, zählte das SVR A-Junioren Turnier um den „Pillkann-Cup“ in den 1990iger Jahren fraglos zu den bedeutendsten Turnieren in Süddeutschland.

Unterstrichen wird dies nicht nur durch die Teilnahme zahlreicher namhafter Vereine, sondern auch durch viele Juniorenspieler und Trainer, die später im Profibereich von sich reden machten. Zu nennen sind hierbei unter anderem Bernd Schneider (Jena, später u. a. Leverkusen, 81, Länderspiele), Robert Enke (Jena, später u. a. Hannover, Nationaltorwart), Jörg Böhme (Jena, später u. a. Schalke), Timo Hildebrand (VfB), Ionnis Amanatidis (VfB), Michael Anicic, Thomas Sobotzik (Frankfurt). Doch nicht nur zahlreiche Spieler machten ihren Weg, sondern auch Trainer, allen voran das Original Christian Streich, damals Coach der Freiburger A-Junioren oder auch der Schweizer Alt Internationale Andre „Bigi“ Meier.

Seinen besonderen Charakter verdankte das Turnier aber nicht ausschließlich dem sportlichen Wettkampf in einer – zugegeben – für so eine Großveranstaltung zu kleinen Halle ohne Rundumbande, sondern vor allem seinem familiären Charakter. So blieben die Hotelunterbringung im Lamm und Hirsch, Remshaldener Kuchen nach Hausfrauenart im VIP Raum, die Players Disco Night in der Enßle-Halle oder der Absacker für die Funktionäre der Teams in „Schorschs Bar“ in nachhaltiger Erinnerung und sorgten mit dafür, dass die erneuten Zusagen vieler Vereine eine Formsache waren.

Der familiäre Charakter, in diesem Fall am „Runden Tisch“ im SVR Vereinsheim, war im Übrigen auch maßgebend für ein weiteres Highlight der Remshaldener Fußballgeschichte in den 90igern: Der damalige VfB Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder, „MV“, Vater des VfB Juniors Michael, war mit seiner Frau Margit auch Stammgast in Remshalden. In sehr launiger Runde sagte MV ein Spiel der VfB Profis, u. a. mit Weltmeister Guido Buchwald ohne Antrittsgage zu. MV´s Bedingung:  Die SVR musste mindestens zehn neue VfB Mitglieder gewinnen. MV hielt Wort, die SVR unterlag „knapp“ mit 0:15, der Tag endete wieder am Stammtisch und das mit den neuen Mitgliedern sollte wohl auch geklappt haben, zumindest bis heute.

Siegertafel:

1992    SSV Ulm 1846
1993    Eintracht Frankfurt
1994    1. FC Nürnberg
1995    FC Carl-Zeiss Jena
1996    FC Carl-Zeiss Jena
1997    VfB Stuttgart

© Michael Sixt